Das Adjektiv SCHÖN, mein neuer Roller, ich und ein Informationsbesuch bei der NATO vor etwa 40 Jahren!

 

Stolz wie Oskar, Bolle und Harry! Alle(s) auf einmal! Oder auch, wie der Niederländer sagen würde „Apetrots“!

Ich traue mich kaum, den Roller, Skooter zu fahren. Natürlich habe ich mir den Roller nicht gekauft, um ihn mir alleine anzusehen; aber es ist nun mal sooooo klasse! Ach ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken kann, Das passiert mir äußerst selten, aber ich finde nicht die richtigen Worte meiner Freude, Ausdruck zu geben.

Schön ist anders! Ich habe es noch nie gemocht, etwas wie einen Motor, eine Maschine, ein Gerät schön zu finden. Aus meiner Sicht, kann nur etwas natürliches, etwas aus Liebe entstandenes, etwas Liebe spendendes schön genannt werden!

Jahre zurück, vor etwa 40 Jahren um genau zu sein und es war damals auch Karneval, war ich mit einem regionalen SPD Verteidigungsausschuss (Gießen, Hessen) auf einer NATO Informationsreise. Damals war der „Kalte Krieg“ noch in vollem Gange! Wir waren eine Gruppe von etwa 30 Menschen, unter denen ich die einzige Frau gewesen war und das auch nur, weil mein damaliger Mann Offizier in der Bundeswehr gewesen war und noch ein Platz übrig gewesen war, der anders nicht besetzt werden konnte. Frauen gehörten solchen Ausschüssen ansonsten überhaupt nicht an. Unter anderen Nato Stützpunkten, suchten wir auch einen Raketenstützpunkt im Süden der Niederlande auf. Uns erwartete ein Referat mit Bildmaterial zu den „modernen“ Raketensystemen der Nato. Zu Beginn war mir nicht klar, was auf mich zukommen würde. Sehr schnell jedoch waren Schrecken, ja Abscheu und Abwehr in mir geweckt. Am liebsten wäre ich geflüchtet! Wie war es möglich, das Man(n) so etwas abscheuliches, menschenverachtendes, zerstörerisches, ja selbstzerstörerisches erfinden und anwenden konnte!? Was ich am Widerlichsten und Erschreckendsten fand, waren die Reaktionen, der mich Umgebenden. Beinahe Alle waren sie positiv Beeindruckt! Als dann einer auch noch eine an die Wand projizierte Rakete als „schöne Waffe“ bezeichnete, konnte ich nicht mehr an mich halten. Beinahe schrie ich den Kommentator an und machte mir mit den Worten: „Wie in aller Welt ist es möglich, dass man eine so brutale und tödliche Waffe mit dem Adjektiv „schön“ beschreibt?! An einer Waffe ist und kann nichts SCHÖN sein!“ Stille, und glücklicherweise war ich ja nur die Frau in der Gruppe! Die kann das ja nicht verstehen! Ganz Gentleman, waren die Herren „nachsichtig“ mit mir!

Ganz besonders und unvergesslich für mich, war dann auch der Besuch des NATOHauptquartiers in Brüssel. 

Brüssel, wunderschöne Altstadt und großartiges Essen, nur mit dem Französisch, da habe und hatte ich es nicht so!

Beeindruckend auch das NATO Gebäude, sollte es wohl auch sein. Wir waren geladen zu einem Vortrag mit anschließender Diskussion mit dem damaligen SPD-Referenten bei der NATO für Verteidigungsfragen. Es ging hier natürlich im Wesentlichen um „abschreckende“ Wirkung von Militär und dessen Systemen, sowie eine „notwendige“ Aufrüstung. 

 

Sicherheitspolitik(Wikipedia Definition): „Die Sicherheitspolitik als ein Teilgebiet der Politik umfasst alle Überlegungen, Planungen und vertraglichen bzw. legislativen Gestaltungsprozesse von organisatorischen Einheiten auf (in Ausnahmefällen substaatlicher,) staatlicher und konföderativer Ebene bezüglich der interessengeleiteten Friedenserhaltung, Konfliktverhütung, Krisenbewältigung und Kriegsführung zwischen und gegenüber staatlichen, staatsähnlichen und nichtstaatlichen Akteuren.....“ https://de.wikipedia.org/wiki/Sicherheitspolitik

 

Meine, und ich glaube die allgemeine, Quintessenz aus dem Vortrag war: 

dass nur eine von Waffen strotzende Nato, das gefährliche und ebenfalls von Waffen strotzende „Raubtier“ Warschauer Pakt, daran hindern könne, die „Freie Westliche Welt“, uns, zu überrennen. 

Angst schreckt ab???? 

Ist das so? Ist es nicht eher so, dass Angst dazu führt, unabsehbare Reaktionen hervorrufen zu können? Es sind Menschen, die die Knöpfe drücken und Hebel bewegen! Was, wenn am Knopf einmal ein „Angstbeißer“ sitzt? 

Und ja, ich konnte nicht umhin, diese meine Fragen in den Raum zu stellen! Was dann an Antworten kam, war auf eine negativ „grandiose“ und für mich erniedrigende Weise unglaublich. Der Referent antwortete mir, dass er mich nicht verstünde. Ich versuchte ihm daraufhin, zugegebener Weise wenig Wortgewand, erneut meine Bedenken und Fragen zu erklären. Daraufhin erklärte er mir, dass er mich noch immer nicht wirklich verstehen könne und das dies wohl „weibliche Logik“ sein müsse! Ich dachte, ich höre nicht richtig! Und jedes weitere Wort blieb mir im Hals stecken!

Spätere Gespräche mit den „Genossen“, bestätigten mir, dass nicht mangelndes Verständnis eine solche Reaktion des Referenten hervorgerufen hatte. 

Jahre später waren Diskussionen diesen Inhalts normal geworden und nichtmehr nur „Weibliche Logik“! Da war ich allerdings kein Mitglied mehr der SPD!

 

Dies Alles um das Wort SCHÖN 

 

schö̱n

Adjektiv

1.so, dass es jmdm. gefällt.

"Sie ist eine schöne Frau."

2. so, dass das Wetter trocken und sonnig (und warm) ist.

"Heute ist ein schöner Sommertag."

Partikel

1. zur Verstärkung einer Aufforderung oder der mit dem Bezugswort genannten Eigenschaft.

"Immer schön langsam!"

2. umgangssprachlichoft ironisch

wie man so schön sagt/wie es so schön heißt 

wie man oft (mit einem Sprichwort) sagt.

"die Schönste unter ihnen"

und meinen neuen Roller! Wie das Leben so spielt!